Karte 1803

Karl Friedrich von Beyme

geboren10.7.1765 in Königsberg/Neumark

gestorben10.12.1838 in Berlin

Jurist

1806 bis 1819 Justizminister und Großkanzler (ab 1808) von Preußen

Karl Friedrich Beyme (1816 geadelt) wurde 1765 in Königsberg (Neumark) als Sohn eines Regimentschirurgen geboren. Er besuchte die Franckeschen Anstalten in Halle, wo er auch Jura studierte. 1791 wurde er als Kammergerichtsrat in die von Carl Gottlieb von Svarez geleitete Gesetzgebungskommission berufen, die mit der Ausarbeitung des Allgemeinen Preußischen Landrechts beauftragt war. Sieben Jahre später wurde er Mitglied des königlichen Kabinetts. Von den Idealen der Aufklärung und den Ideen der Physiokraten geprägt, trat er für die Aufhebung des adeligen Steuerprivilegs und für Bauernbefreiung ein. Er erreichte die Entlassung der Bauern auf den königlichen Domänen aus Frondiensten und Erbuntertänigkeit. Beyme verfolgte eine Zentralisierung der Verwaltung, die aber nur teilweise gelang.

Von Stein und Hardenberg mit der zu autokratischen Kabinettsregierung identifiziert, musste er von ihrer Seite harsche Kritik über sich ergehen lassen, obwohl er beim König für ihre Reformpläne eintrat und auch erste reformerische Schritte einleitete. Stein drängte ihn 1807 zum Rücktritt und er wurde Präsident des Berliner Kammergerichts. In dieser Position förderte er Steins Reformen so sehr, dass dieser bei seiner Entlassung ein Jahr später Beymes Berufung zum Justizminister erreichte. Er konnte er sich nicht immer gegen den konservativen Widerstand durchsetzen. Großen Anteil hatte er an der Gründung der Berliner Universität. Schon 1810 wurde er auf Hardenbergs Betreiben wieder entlassen, jedoch 1813/14 auf den Posten des Zivilgouverneurs berufen. Auf Grund seiner dort erworbenen Verdienste wurde er 1816 mit der preußischen Justizorganisation in den neu erworbenen Rheinlanden betraut. Ein Jahr darauf wurde er noch einmal Justizminister.

1819 reichte er mit Hermann von Boyen und Wilhelm von Humboldt eine Denkschrift gegen die Karlsbader Beschlüsse ein und wurde daraufhin entlassen. Er starb1838 in Berlin.