Karte 1803
Carl Ludwig Sand Karl Ludwig Sand

Karl Ludwig Sand

geboren5.10.1795 in Wunsiedel

gestorben20.5.1820 in Mannheim

Theologiestudent

Karl Ludwig Sand wurde 1795 als Sohn eines Juristen in Wunsiedel geboren. 1814 beginnt er ein Studium der Theologie in Tübingen, 1815 zieht er als Freiwilliger gegen Napoleon zu Felde. Erst setzt er seine Studien in Erlangen fort, dann bewegt ihn 1817 die Teilnahme am Wartburgfest, auf dem er die patriotisch und freiheitlich gesinnten Burschenschaften kennen lernt, zum Wechsel nach dem progressiveren Jena. Dort schließt er sich der radikalen Burschenschaftsbewegung um Karl Follen an. Im Winter 1817/18 erregt die Auseinandersetzung zwischen dem den Burschenschaften nahestehenden Jenenser Professor Luden und dem populären Theaterdichter August von Kotzebue die Gemüter der Studenten. Der reaktionär gesinnte Kotzebue stand in russischen Diensten und hatte sich in seinen Berichten an den Zaren die romantisch-patriotischen und liberalen Tendenzen in Deutschland kritisiert und lächerlich gemacht. Der unter den Studenten verhasste Kotzebue wird für Sand bald zum Inbegriff allen antivaterländischen Übels. Im Mai 1805 äußert er zum ersten Mal den Gedanken, den „Landesverräter“ und „Verführer der Jugend“ umzubringen, der sich in den folgenden Monaten zu seinem unumstößlichen Willen verfestigt. Der politisch wohl eher unbedarfte, hoch idealistische und religiöse Sand sieht den Mord als eine Mission für eine höhere Sache an. Durch Stoßübungen und den Besuch von Anatomievorlesungen bereitet er sich auf die Tat vor, die er am 23. März 1819 in Mannheim begeht. Nach einem gescheiterten Selbstmordversuch wird er am 29. Mai hingerichtet.

Karl Ludwig Sand