Karte 1803

Deutsche Farben

Die Nationalfarben Deutschlands. Das bis 1806 bestehende "Heilige Römische Reich Deutscher Nation" kannte keine Nationalfarben, da die Voraussetzung dafür, die Staatseinheit, fehlte. Als kaiserliche Farbe galt Schwarz-Gelb, die in Österreich bis 1918 geführt wurde. In Deutschland trugen die Burschenschaften nach den Befreiungskriegen gegen Napoleon, denen vor allem in Jena viele Lützower Jäger angehörten, ihre schwarz eingefärbten Uniformen mit den roten Vorschößen und goldenen Knöpfen weiter. Daraus entstand die Fahne der Jenaer Burschenschaft mit Schwarz-Rot-Gold, die sie auf 1817 auf dem Wartburgfest durchsetzten mit der (unrichtigen) Behauptung, dies seien die aus dem alten Reichswappen ermittelten Deutschen Farben. Beim Hambacher Fest 1832 war dann Schwarz-Rot-Gold bereits etabliert. 1848 erklärte der Bundestag mit demselben unrichtigen Hinweis auf das angebliche alte Reichspannier Schwarz-Rot-Gold zu den Bundesfarben. Der Norddeutsche Bund wurde durch eine neue, aus den Farben Preußens (Schwarz-Weiß) und der Hansestädte (Weiß und Rot) abgeleitete Trikolore (Schwarz-Weiß-Rot) versinnbildlicht, die 1871 auf das neugegründete Deutsche Reich übertragen (Art. 55 der Reichsverfassung) und 1892 offiziell zur Nationalflagge erklärt wurden, während in Österreich-Ungarn weiterhin Schwarz-Rot-Gold als die deutschen Farben galten. Die Reichs- und Nationalfarben der Weimarer Republik zwischen 1918 und 1933 waren Schwarz-Rot-Gold, die Wiedereinführung der schwarz-weiß-roten Flagge durch die Nationalsozialisten wurde durch das Reichsflaggengesetz 1935 wieder aufgehoben, indem die Hakenkreuzflagge zur alleinigen Nationalflagge bestimmt wurde. Nach 1949 wurde Schwarz-Rot-Gold von beiden deutschen Teilstaaten als Deutsche Farben angenommen.