Karte 1618
Ausland
PreußenWirtschaft/IndustrieKultur/Wissenschaft

1656   Januar

Kurfürst Friedrich Wilhelm erkennt im Königsberger Vertrag Schweden statt Polen als Lehnsherrn Preußens an und erhält das Bistum Ermland.

1656   Juli

Schlacht bei Warschau. Nachdem der russische Zar sich mit Polen verbündet hat, und der Kaiser ebenfalls zugunsten des katholischen Polen einzugreifen droht, gesteht Karl X. Gustav von Schweden dem Kurfürsten Friedrich Wilhelm im Vertrag zu Labiau die ersehnte Souveränität über das Herzogtum Preußen und Ermland zu, um sich dessen militärische Unterstützung zu sichern.

1656   Juni

In Marienburg schließen Schweden und Brandenburg ein Militärbündnis mit dem Ziel der gemeinsamen Eroberung und Aufteilung Polens.

1657

Friedrich Wilhelm von Brandenburg
Dänemark tritt auf die Seite der Gegner Schwedens, Kurfürst Friedrich Wilhelm wechselt die Fronten und tritt von der schwedischen zur polnisch-dänischen Seite über. Im Vertrag zu Wehlau verzichtet Polen auf die Lehnshoheit über Preußen (ohne Ermland), und Brandenburg gewinnt 1657/68 die ehemaligen Deutschordensämter Lauenburg und Bütow sowie die frühere Johanniterbesitzung Draheim.

1658

Berlin wird zur Festung ausgebaut (abgeschlossen 1683 mit dem Leipziger Tor).

1659

Mit den neuen Verbündeten (Polen, Dänemark, Rußland und Österreich) befreit Friedrich Wilhelm Schleswig Holstein und Jütland von den Schweden und besetzt Schwedisch-Vorpommern.

1660

Die intensiv betriebene Außenpolitik gibt den Anstoß zur Ausbildung der ersten gesamtstaatlichen Behörden Preußens. Als Zentralinstanz für die Verwaltung der neuen Steuern (der indirekten Konsumsteuern bzw. Akzisen in den Städten und der direkten Grundsteuem bzw. Kontributionen auf dem Land) sowie für die Ausrüstung und Unterhaltung des Heeres wird das Generalkriegskommissariat gegründet. In den einzelnen Landesteilen sind diesem entsprechende Provinzialkommissariate unterstellt.

1660

Die intensiv betriebene Außenpolitik gibt den Anstoß zur Ausbildung der ersten gesamtstaatlichen Behörden Preußens. Als Zentralinstanz für die Verwaltung der neuen Steuern (der indirekten Konsumsteuern bzw. Akzisen in den Städten und der direkten Grundsteuem bzw. Kontributionen auf dem Land) sowie für die Ausrüstung und Unterhaltung des Heeres wird das Generalkriegskommissariat gegründet. In den einzelnen Landesteilen sind diesem entsprechende Provinzialkommissariate unterstellt.

1660   3. Mai

Der Friede von Oliva, der zwischen Österreich, Polen, Brandenburg einerseits und Schweden andererseits im Kloster Oliva bei Danzig ausgehandelt wird, beendet den Ersten Nordischen Krieg. Brandenburg muss auf Vorpommern verzichten, erhält aber endgültig die Lehnshoheit über Preußen. Damit ist die rechtliche Grundlage für die vierzig Jahre später folgende Gründung des Königreiches der Hohenzollern gelegt.

1662

Friedrich Wilhelm von Brandenburg
Kurfürst Friedrich Wilhelm veranstaltet in Berlin mehrere Religionsgespräche. Ziel der Konferenzen ist es, der lutherischen Geistlichkeit eine Toleranz gegenüber den Calvinisten abzufordern, die, wie z. B. die Hugenotten aus Frankreich, im Zuge seiner Siedlungs-, Wirtschafts- und Militärpolitik nach Brandenburg gekommen waren. Noch im selben Jahr ließ er von dem Lutheraner des Landes zu verweisen, wenn sie die Calvinisten nicht als gleichberechtigt akzeptierten. Der Erlaß ist mißverständlich unter der Bezeichnung "Toleranzedikt" bekannt geworden. Im Laufe der nächsten Jahre gab es noch mehrere Edikte des Kurfürsten - so etwa das verschäfte Edikt von 1664 - mit denen er unter Androhung von Strafen (Amtsenthebung, Landesverweis) die Lutheraner zur Toleranz zwingen wollte.

1662

Anlage von Friedrichswerder als dritte Residenzstadt im Raum Berlin.

1663   17. Oktober

Nach langwierigen Auseinandersetzungen mit der Opposition des Langen Landtages erreicht der Kurfürst durch die Statuierung eines Exempels (Verurteilung des Königsberger Oppositionsführers Hieronymus Roth zu lebenslänglicher Festungshaft) die Anerkennung seiner Souveränität sowie die Huldigung durch die preußischen Landstände, die ihm schließlich die Bewilligung von Heeressteuern zusichern.

1664   16. SeptemberZweites Toleranzedikt

Kurfürst Friedrich Wilhelm veranstaltet in Berlin mehrere Religionsgespräche. Ziel der Konferenzen ist es, der lutherischen Geistlichkeit eine Toleranz gegenüber den Calvinisten abzufordern, die, wie z.B. die Hugenotten aus Frankreich, im Zuge seiner Siedlungs-, Wirtschafts- und Militärpolitik nach Brandenburg gekommen waren. Noch im selben Jahr ließ er von dem reformierten Hofprediger Bartholomäus Stosch eine Maßregelung formulieren und bekanntmachen, in der er drohte, die Lutheraner des Landes zu verweisen, wenn sie die Calvinisten nicht als gleichberechtigt akzeptierten. Der Erlaß ist mißverständlich unter der Bezeichnung "Toleranzedikt" bekannt geworden. Im Laufe der nächsten Jahre gab es noch mehrere Edikte des Kurfürsten - so etwa das verschärfte Edikt von 1664 - mit denen er unter Androhung von Strafen (Amtsenthebung, Landesverweis) die Lutheraner zur Toleranz zwingen wollte.

1669

Kurfürst Friedrich Wilhelm sichert Ludwig XIV. Militärhilfe zur Eroberung der spanischen Niederlande zu.

1669

Auflösung der Zünfte beginnt; letzte Teile des Hansebundes lösen sich auf; Vollendung des Friedrich-Wilhelm-Kanals (seit 1662 im Bau).