Karte 1803
Adelbert von Chamisso Adelbert von Chamisso

Louis Charles Adélaïde de Chamisso de Bouncourt
"Adelbert von Chamisso"

geboren30.1.1781 in Boncourt

gestorben21.8.1838 in Berlin

Schriftsteller, Maler, Page, Leutnant, Naturforscher

Wurde am 30.1.1781 auf Schloss Boncourt in der Champagne als Sohn einer verarmten Adelsfamilie geboren. Chamissos Familie floh 1790 vor der französischen Revolution nach Deutschland. 1796 wurde Chamisso Page der Königin von Preußen, Friederike Louise. 1798 bis 1806 war er preußischer Offizier und nahm auch am Weser-Feldzug 1805 gegen Napoleon teil, wo er in Gefangenschaft geriet. Von Geburt Franzose aus lothringischem Adel hatte er bereits 1804 den Vornamen Adelbert angenommen. Er selbst charakterisierte sich so: Franzose in Deutschland, Deutscher in Frankreich; Katholik bei den Protestanten, Protestant bei den Katholiken; Jakobiner bei den Aristokraten, Adliger bei den Demokraten. Er nahm 1806 seine Entlassung aus dem Heer, um nicht gegen seine Landsleute kämpfen zu müssen und begleitete 1810 Frau von Staël zu Studien in die Schweiz. 1815-18 machte er eine Weltumseglung mit Aufenthalten in Südamerika und der Arktis. 1819 heiratete er Antonie Piaste, mit der er vier Söhne und zwei Töchter hatte, außerdem wurde er Vater eines unehelichen Sohnes, Ludwig Hertz.. Chamisso wurde Adjunkt am Botanischen Garten in Berlin, später Vorsteher des Herbariums. Als Botaniker war er Mitentdecker des Generationswechsels bei den Manteltieren. Neben seinen Studien als Naturforscher betätigte er sich als Erzähler und Lyriker. Bereits um die Jahrhundertwende hatte er Kontakte zu dem Kreis um die Varnhagens. Im „ Nordsternbund“ lernte er Fouquet, Uhland, Brentano und andere Romantiker kennen. Sein Liederkreis "Frauenliebe und -leben" wird von Robert Schumann vertont. Am bekanntesten wurde seine Erzählung „Peter Schlehmils wundersame Reise“ (1813), die zur Weltliteratur zählt. 1832 übernahm er die Redaktion des „Deutschen Musenalmanachs“. 1833 bekam er eine schwere Lungenkrankheit. 1837 starb seine Frau, ein Jahr später, am 21.8.1838 er selbst. Chamisso wurde auf dem Friedhof vor dem Hallischen Tor begraben.

Adelbert von Chamisso