Karte 1803

Dorothea von Schlegel

geboren24.10.1763 in Berlin

gestorben3.8.1839 in Frankfurt a.M.

Schriftstellerin

Als Brendel Mendelssohn wurde Dorothea Schlegel 1763 in Berlin geboren. Sie war die älteste Tochter des Philosophen Moses Mendelssohn, der ihr persönlich ihre erste philosophische Bildung vermittelte. Nach dem Willen ihres Vaters heiratete sie fünfzehnjährig den Bankier Simon Veit, dem sie vier Kinder gebar. Mit Henriette Herz und Rahel Levin im Mittelpunkt des Berliner Geisteslebens stehend, lernte sie 1797 Friedrich Schlegel kennen. Die innige Freundschaft zwischen Schlegel und ihr veranlasste sie, die Trennung von ihrem Mann zu betreiben. Nach der Scheidung 1798 lebte Dorothea mit Schlegel zusammen. Sie war das Vorbild für die „Lucinde“ in seinem gleichnamigen als skandalös geltenden Roman..

Mit Schlegel geht sie nach Jena und nimmt Anteil am Aufblühen der Romantik, die ihren mit Anerkennung aufgenommenen Roman „Florentin“ (1801) beeinflusst hat. Später befasst sie sich mit Übersetzungen aus dem Französischen und bearbeitet mittelalterliche Stoffe.

Sie folgt Schlegel 1802 nach Paris, dann nach Köln und schließlich 1808 nach Wien, wo er eine Stelle als Hofsekretär erhält. 1804 konvertiert Dorothea in Paris zum Protestantismus und heiratet den langjährigen Lebensgefährten. Wie sehr sie sich auf das Denken und den Willen ihres Gatten eingestellt hat, zeigt die Konversion der beiden zum Katholizismus vier Jahre nach dem Übertritt Dorotheas zum Protestantismus, dem sie sich innerlich verbunden gefühlt und für dem Katholizismus überlegen gehalten hatte. Später verlangt sie von ihren Söhnen aus erster Ehe, katholisch zu werden. Einer von ihnen ist Phillip Veit, ein bekannter Maler, der in Rom ein Mitglied der Künstlergemeinschaft der Nazarener ist. Bei ihm lebt sie von 1818-20. Nach dem Tod ihres Mannes 1829 zieht sie wiederum zu Phillip, diesmal nach Frankfurt am Main. Hier stirbt sie 1839.

Bildnis der Dorothea Schlegel, geb. Mendelssohn