Karte 1803

Friedrich Bogislaw Emanuel Tauentzien von Wittenberg

geboren15.9.1760 in Breslau

gestorben20.2.1824 in Berlin

Friedrich Bogislaw Emanuel von Tauentzien wurde am 15. September 1760 als Sohn eines preußischen Generals in Breslau geboren, dessen Gouverneur der Vater war. Mit 13. Jahren trat er in die Militärakademie von Berlin ein, um dann nach ein einhalb Jahren als Fahnenjunker in das Infanterieregiment Gendarmes einzutreten. Nach der Versetzung in das Regiment Prinz Heinrich, lernten sich der Prinz und Tauentzien näher kennen und schätzen. Schon mit dreißig Jahren war Tauentzien Major, was sicherlich auch auf die Nähe zum Prinzen zurückzuführen war. Während des Feldzuges zeichnete sich Tauentzien im Gefolge des Königs aus und erhielt dafür eine hohe Auszeichnung. 1794-97 wurde er als außerordentlicher Gesandter nach St. Petersburg geschickt und dort vom russischen Zaren persönlich geehrt und ausgezeichnet. Nach dieser Verwendung machte er sich in weiteren diplomatischen Entsendungen um den preußischen Staat verdient. Dafür wurde er mit 41 Jahren zum Generalmajor befördert. In seiner Zeit als Truppenkommandeur stellte er hohe Anforderungen an Truppe und Offiziere. Als Kommandeur einer Brigade teilte er das Schicksal der absoluten Niederlage mit der preußischen Armee in der Schlacht bei Jena 1806. Nach seiner Gefangennahme wurde er jedoch als französischer Staatsgefangener mehrere Jahre gefangengehalten und nicht nach dem Kriege entlassen. Nach seiner Rückkehr in die Heimat, widmete er sich intensiv der Neuorganisation des Heeres und wurde 1811 Nachfolger des Generals Blücher als Militärgouverneur für Pommern und nach Beginn des Befreiungskrieges gegen Napoleon für das ganze Land zwischen Oder und Weichsel. Als Kommandeur des vierten preußischen Korps zeichnete er sich hernach in der Schlacht von Dennewitz durch geschicktes Taktieren und entschlossene Angriffe aus, wofür er den Schwarzen Adlerorden verliehen bekam. Seine eigentlichen militärischen Leistungen wurden aber die Belagerung und Erstürmung der französischen Festung Wittenberg im Januar 1814. Dafür verlieh der König seinem General den Ehrennamen Graf Tauentzien von Wittenberg. Während des Feldzuges gegen Napoleon von 1815 war Tauentzien Führer eines Armeekorps, ohne jedoch an den aktiven Kämpfen teilzunehmen. Nach Friedensschluß übertrug man ihm dann das Generalkommando in der Mark Brandenburg und in Pommern.
Am 20. Februar 1824 starb Tauentzien und wurde auf dem Invalidenfriedhof von Berlin beigesetzt.