1720Frieden von Stockholm
Im Frieden von Stockholm tritt Schweden an Preußen Vorpommern bis zur Peene mit Stettin, Usedom und Wollin ab; der herzogliche Anteil von Schleswig fällt an Dänemark; Friedrich von Hessen-Kassel, Gemahl Ulrike Eleonores, wird als Friedrich I. König von Schweden.
1721 24. März
Johann Sebastian Bach beendet die Reinschrift an den Partituren für die sechs "Brandenburgischen Konzerte", die erst später diesen Namen erhalten und zunächst "Six Concerts" heißen.
1721
Friedrich Wilhelm I. verbietet die Auswanderung und widmet sich in den nächsten Jahren dem " Retablissement", d. h. dem Wiederaufbau des durch Invasion (Tatareneinfall 1658), Hungersnot (1708) und Pest (1709/10) entvölkerten und verwüsteten Ostpreußen, insbesondere dem Preußisch-Litauens. Die durch Meliorationen (Be- bzw. Entwässerung) vermehrten Domänen, z. B. das Havelländische Luch, dienen der Errichtung von Musterbetrieben. Verwaltungsreformen z.B. die Einführung der einheitlichen Generalhufensteuer. Aufnahme von ausländischen Neusiedlern, um den Bevölkerungsmangel auszugleichen.
1723
Mit der Zusammenfassung des Generalkriegskommissariats und des Generalfinanzdirektoriums zu einer Institution, dem General-, Ober-, Finanz-, Kriegs- und Domänendirektorium (kurz: " Generaldirektorium") finden Ausbau und Zentralisierung der Verwaltung unter Friedrich Wilhelm I. einen vorläufigen Abschluß. In die Kompetenz dieser Zentralbehörde gehören nunmehr Finanz-, Wirtschafts- und Innenpolitik (mit Ausnahme des Justiz- und Kirchenwesens). Das Generaldirektorium besteht aus vier Territorialdepartements, die jeweils in strenger Aufgabenteilung arbeiten und von einem Minister geleitet werden.
1724
Friedrich Wilhelm I. faßt die drei Städte Altstadt, Löbenicht und Kneiphof zur Stadt Königsberg zusammen
1725
Katharina I. wird Zarin von Rußland (bis 1727). Bündnis von Spanien und Österreich, dagegen das Bündnis von Herrenhausen zwischen England, Frankreich und Preußen.
1726Militärregelwerk komplett
Exerzierreglement für Infanterie und Kavallerie, nach dem in den Kadettenschulen der junge Adel zum Offizier ausgebildet wird.
1726
Trotz der mit England und Frankreich bestehenden Koalition Preußens gegen Österreich stellt Friedrich Wilhelm I. zugleich eine Allianz zwischen Preußen und Österreich in den Verträgen von Wusterhausen und Berlin (1726/28) her, in der die Pragmatische Sanktion Kaiser Karls Vl. von 1713 (ungeteilte Thronfolge der Habsburger in ihren Erblanden und Ungarn) anerkennt und unterstützt. Ziel Friedrich Wilhelms ist es, die Erbfolgerechte der Hohenzollern in den rheinischen Territorien Jülich und Berg zu sichern. Im Polnischen Thronfolgekrieg (1733-1735) zwischen Österreich und Frankreich steht Preußen an der Seite des Kaisers.
1727
Friedrich Wilhelm I. will aufgrund pietistischer Anwandlungen zurücktreten.
1728
Friedrich Wilhelm I. schafft ein eigenständiges Gremium für Fragen der Außenpolitik, das sog. Kabinettsministerium, das den Zentralbehörden gleichgestellt wird. Der Bereich schließt auch Aufgaben der inneren Staatsverwaltung mit ein: Reichsrecht, Landesverfassung, Grenzangelegenheiten.
1730 4. August
Kronprinz Friedrich desertiert zusammen mit seinem Freund Katte. Friedrich Wilhelm I setzt die Hinrichtung Kattes gegen das Urteil des Gerichts durch.
1731
Reichsgewerbegesetz hebt in Preußen die Autonomie der Zünfte auf und stellt sie unter Staatsaufsicht.
1732 30. April
Neubesiedlung des durch die Pest entvölkerten Ostpreußen. Friedrich Wilhelm I. siedelt über 16.000 Protestanten, die aus Salzburg vertrieben wurden, in diesen Gebieten an.
1733 1. MaiKantonsreglement regelt Militärdienst
Kantonreglement in Preußen: Dienstpflicht der bäuerlichen und handwerklichen Bevölkerung, der Landadel stellt die Offiziere. Jedem Regiment ist ein bestimmter Bezirk (etwa 5000 Feuerstellen) zugewiesen. Künftige Soldaten werden bereits im Kindesalter in Stammrollen eingetragen (Enrollierung).