Karte 1922
Rosa Luxemburg Rosa Luxemburg Rosa Luxemburg

Rosa Luxemburg

geboren5.3.1870 in Zamosc/Lublin

gestorben15.1.1919 in Berlin

Nationalökonomin

KPD

Rosa Luxemburg, 1871 in Zamosc bei Lublin geboren, wuchs in Warschau auf, wo sie das Mädchengymnasium besuchte. Schon mit 18 Jahren musste sie aus dem zu Russland gehörenden Teil Polens fliehen, da ihr wegen ihrer Zugehörigkeit zu illegalen politischen Zirkeln die Verhaftung drohte. Sie ging nach Zürich, wo sie studierte und 1897 zum Doktor des Öffentlichen Rechts und der Staatswissenschaft promoviert wurde. 1898 ging sie eine Scheinehe mit einem deutschen Staatsbürger ein, um sich im Deutschen Reich frei zu bewegen und niederlassen zu können. Sie zog nach Berlin und trat 1899 in die SPD ein. Sie gehörte dem linken Flügel an, der sich auf dem Parteitag im gleichen Jahr gegen die Thesen Eduard Bernsteins formiert hatte, die besagten, dass der wachsende Wohlstand der Arbeiterschaft eine schrittweise Reformierung der kapitalistischen Gesellschaft möglich erscheinen lasse. Der linke Flügel hingegen verteidigte die Revolution gegen den „Revisionismus“. Ihre Agitation für die Partei führte sie vor allem in die Provinz Posen und nach Westpreußen, wo sie die polnische Landbevölkerung ansprach.

Ein Hauptziel ihrer Opposition gegen den Wilhelminischen Staat waren Militarismus und Imperialismus, denen sei sich auch ihr theoretisches Hauptwerk „Die Akkumulation des Kapitals“ (1912) widmete. Ebenso setzte sie sich für die internationale Solidarität der Arbeiter ein, die sich der den Krieg heraufbeschwörenden Politik der Großmächte entgegenstellen sollte. Um so größer war ihre Enttäuschung, als die Mehrheit ihrer Partei die Kriegskredite bewilligte. Die SPD brach nach dieser Entscheidung an den alten ideologischen Bruchlinien auseinander, und Rosa Luxemburg gehörte fortan zu den Häuptern der USPD. Allerdings konnte sie kaum praktisch eingreifen, da sie wegen eines Aufrufs an Arbeiter, nicht die Waffe gegen ihre Brüder im Ausland zu erheben, 1915/16 eine Gefängnisstrafe verbüßte. Auch nach dem Absitzen der Strafe wurde sie widerrechtlich festgehalten. Am 9. November 1918, dem Tag des Ausbruchs der Revolution, wurde sie befreit und kehrte nach Berlin zurück. Sie sprach vor den Versammlungen der USPD und war am Gründungsparteitag der KPD vom 29.12. bis 31.12. maßgeblich beteiligt. In den Wirren des Januaraufstands, den sie für taktisch falsch gehalten hatte, wurde sie am 15.01.1919 von Regierungstruppen verhaftet, ermordet und in den Landwehrkanal geworfen.

Rosa Luxemburg