Karte 1866
Ludwig Tieck Ludwig Tieck Ludwig Tieck

Ludwig Tieck

geboren31.5.1773 in Berlin

gestorben28.4.1853 in Berlin

Dichter

Ludwig Tieck wurde als Sohn eines Seilermeisters 1773 in Berlin geboren. Nach dem Besuch des Friedrich-Werderschen Gymnasiums erhielt der literarisch begabte Tieck 1792 ein Stipendium für das Studium der Theologie in Halle, das ihn aber wenig reizte. Nach nur einem Semester ging er nach Göttingen, wo er sich mit Shakespeare befasste, und bald darauf nach Erlangen, wo er die spanische Sprache und Literatur studierte. In Nürnberg entdeckte er für sich Leben und Kunst des Mittelalters. Da er keinen ordentlichen Universitätsabschluss erworben hatte, entschied er sich schließlich dazu, freier Schriftsteller zu werden. Schon früher hatte er Erzählungen für den Verlag Friedrich Nicolais geschrieben. Nach seiner Rückkehr nach Berlin verkehrt er im Salon Rahel Levins. Er wird einer der wichtigsten Autoren der Romantik. Sein erster Weggefährte ist Wilhelm Wackenroder, von dessen „Herzergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders“ sein Roman „Franz Sternbalds Wanderungen“ ebenso inspiriert ist wie von Goethes Wilhelm Meister. 1799 kommt er nach Jena, wo er mit den Brüdern Schlegel, Novalis und Schleiermacher zum Kreis der älteren romantischen Schule gehört. Sein damals entstandenes Lustspiel „Kaiser Octavianus“ ist eines der repräsentativsten Werke der Romantik.

1802 nimmt der häufig von Geldsorgen geplagte Tieck eine Einladung seines Freundes von Burgdorf nach Ziebingen bei Frankfurt an der Oder an. Dort lebt er bis 1819, dann geht er nach Dresden, wo sein Haus zu einem Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens wird. Er hält Vorlesungen und schreibt Novellen. Man feiert ihn als einen der größten lebenden deutschen Schriftsteller. 1826 wird er Dramaturg an der Hofbühne.

Neben seinem literarischen Werk sind seine Übersetzungen von Bedeutung, vor allem seine Don Quijote-Übersetzung und sein Anteil an den Shakespeare-Übersetzungen August Wilhelm Schegels.

1841 lädt ihn Friedrich Wilhelm IV. nach Potsdam ein und bedenkt ihn mit Orden und Geld. Bis zu seinem Tode im Jahr 1853 lebt Tieck in Berlin.

Ludwig Tieck