Karte 1866

Friedrich Karl von Savigny

geboren21.2.1779 in Frankfurt a.M.

gestorben25.10.1861 in Berlin

Jurist

1842 bis 1848 Preußischer Justizminister

Der 1779 in Frankfurt am Main geborene Friedrich Karl von Savigny entstammte einer reichen, adeligen Hugenottenfamilie. Er studierte Jura in Marburg und erlangte 1803 mit seiner Erstpublikation „Das Recht des Besitzes“ schlagartig Berühmtheit. Savigny heiratete Kunigunde Brentano, eine Schwester von Clemens und Bettina Brentano. 1810 wurde er Professor an der neu gegründeten Berliner Universität.

Savigny war Privatlehrer des Kronprinzen und Kronjurist, wodurch er einigen Einfluss auf das Königshaus gewann. Außerdem gehörte er dem Staatsrat an und war 1842-46 Minister für Gesetzesrevision, fand aber für das Projekt der Überarbeitung des Allgemeinen Landrechts nach den neuen, von ihm mit geprägten neuen Grundsätzen wenig Zeit.

Savigny begründete mit dem Germanisten Eichhorn die Historische Rechtsschule. Im „Kodifikationsstreit“ mit dem Heidelberger Professor Thibaut wandte sich Savigny gegen dessen Forderung nach einem einheitlichen deutschen Gesetzbuch, da nach seiner Auffassung Recht nicht aus philosophischer Spekulation und willkürlicher Verfügung, „sondern aus dem innersten Wesen der Nation und ihrer Geschichte hervorgegangen“ ist. Eine intensive rechtshistorische, quellenbezogene Arbeit wurde somit unerlässlich, und Savigny selbst setzte mit seiner monumentalen „Geschichte des römischen Rechts im Mittelalter“ (1834-50) Maßstäbe. Allerdings hielt er sich bei seiner Suche nach der durch die romantische Idee des „Volksgeists“ bestimmten Entstehung des Rechts in der Geschichte gleichzeitig an einige formale Begriffe, die seine Gegner als „Begriffsjurisprudenz“ verspotteten.

Savigny, ein hoher Würdenträger und eine geistig führende Persönlichkeit seiner Zeit, starb 1861 in Berlin.

Karl Friedrich von Savigny