Karte 1922
Adolph von Menzel Adolph von Menzel Adolph von Menzel Adolph von Menzel

Adolph Menzel

geboren8.12.1815 in Breslau

gestorben9.2.1905 in Berlin

Maler

Adolph Menzel wurde als Sohn Carl Erdmann Menzels und dessen Frau Charlotte geboren. Sein Vater, Leiter einer Mädchenschule, gründete 1818 eine lithographische Druckerei.
Schon 1828 wurde auf der Ausstellung „Kunstsachen, Fabrikwaren und Naturerzeugnisse“ in Breslau Menzels Kreidezeichnung einer säugenden Tigerin ausgestellt.
Im Jahre 1830 zog die Familie Menzel nach Berlin um, Menzel erhielt eine lithographische Ausbildung in der Druckerei des Vaters.
Nach dem Tod des Vaters 1832 führte Menzel dessen Steindruckerei weiter, um die Familie zu ernähren. Ab 1833 besuchte er die Berliner Künstlerakademie und erhielt seinen ersten größeren Auftrag: elf Illustrationen zu Johann Wolfgang von Goethes Gedicht „Künstlers Erdenwallen“. Adolph Menzel bildete sich als Autodidakt in der Ölmalerei weiter und es entstanden zahlreiche Gemälde mit Szenen aus dem Alltagsleben, die durch ihre Lichtgestaltung bahnbrechend für den deutschen Impressionismus wirkten. Menzel studierte in den Berliner Kunstsammlungen venezianische, holländische und französische Maler des 17. und 18. Jahrhunderts. Sein erstes Ölbild "Schachparte" entstand 1836.
1839-1842 schuf er sein erstes großes Kunstwerk, die etwa 400 Arbeiten umfassende Illustration des Werkes „Geschichte Friedrichs des Großen“ von Franz Kugler, mit der er seinen Ruf als bedeutender Vertreter des „Berlinischen Realismus“ begründete. Bis 1842 entstanden ca. 400 Zeichnungen. Menzel begann sein "Armeewerk": 436 Federlithoraphien für "Die Armee Friedrichs des Großen in ihrer Uniformierung". Mit dem Beginn von 200 Holzschnitt-Illustrationen zu den Werken Friedrichs des Großen erhielt Menzel Kontakte zum Hof Friedrich Wilhelms IV.
Wenige Tage vor Ausbruch der Märzrevolution von 1848 kehrte Menzel nach Berlin zurück. Unter dem Eindruck der Ereignisse entstand das Gemälde „Aufbahrung der Märzgefallenen“. Es ist eines der ersten Werke politisch engagierter Malerei in Deutschland.
Im Dezember 1852 wurde Menzel Mitglied des literarischen Vereins „Tunnel über der Spree“, zu dem u.a. Paul Heyse, Theodor Fontane und Theodor Storm gehörten.
Am 8. November 1853 wurde er zum Mitglied der Königlichen Akademie der Künste in Berlin gewählt, zwei Jahre später zum dortigen Professor.
1854 erhielt er den Auftrag Friedrich Wilhelms IV. zu einem Festalbum für seine Schwester, Kaiserin Alexandra von Rußland.
1861 erhielt Menzel den Auftrag, ein repräsentatives Bild der „Krönung Wilhelms I. in Königsberg“ zu malen. In den folgenden vier Jahren zeichnete er die Porträts der Teilnehmer an den Krönungsfeierlichkeiten.
Während des Preußisch-Österreichischen („deutschen“) Krieges besuchte er Lazarette und zeichnete verwundete, sterbende und tote Soldaten.
1872 reiste Menzel zur „Königshütte“ in Oberschlesien zur Vorbereitung des Bildes „Das Eisenwalzwerk“, das er 1875 vollendete. Es gilt als eine der ersten künstlerischen Darstellung der Industriearbeit in der europäischen Bild Kunst.
Eine Ausstellung in Paris (1885) besiegelt sein internationales Ansehen,
zahlreiche folgen in den Jahren bis zur Jahrhundertwende.
1898 mit 83 Jahren, als von dem Junggesellen Menzel keine Nachkommenschaft mehr zu erwarten war, wurde er zum Ritter des Hohen Ordens vom Schwarzen Adler und damit in den Erb Adel erhoben. Er war der erste und einzige Maler nach Tizian, an dessen Beerdigung wieder ein Kaiser teilnahm.

Adolph von Menzel