Karte 1922

Ferdinand Graf von Zeppelin

geboren8.7.1838 in Konstanz

gestorben8.3.1917 in Berlin

Ferdinand von Zeppelin wird als Sohn des Hofmarschalls Friedrich Graf von Zeppelin und dessen Frau Amélie (geb. Macaire d'Hogguer) in Konstanz geboren. Der junge Ferdinand studiert Maschinenbau, Chemie und Staatswissenschaften am Polytechnikum in Stuttgart und an der Universität Tübingen. Schon im Jahr 1855 tritt er als Kadett in die Kriegsschule Ludwigsburg ein, die er zwei Jahre später mit der Ernennung zum Leutnant verläßt. Er beginnt eine militärische Karriere in der würtembergischen Armee. Militärische Studienreisen führen ihn nach Österreich, Italien, Frankreich, Belgien und England. Während seiner Beurlaubung kämpft er 1863 im amerikanischen Bürgerkrieg gegen die Südstaatenarmeen. In Nordamerika unternimmt Zeppelin seinen ersten Ballonaufstieg.
Wieder in Deutschland, nimmt Graf Zeppelin an den Kriegen von 1866 und 1870/71 teil. Während des deutsch-französischen Krieges studiert er die Balloneinsätze der Franzosen, die zur Aufklärung und zur Sicherung der Verbindung zwischen dem belagerten Paris und dem Hinterland eingesetzt werden. Am 25. April 1874 notiert Zeppelin in seinem Tagebuch erstmals die Idee, ein starres Luftschiff zu bauen.
Seine militärische Kariere endet 1891 als Brigadekommandeur in Saarburg. Er geht in den Ruhestand und beschäftigt sich unter Mitwirkung von Theodor Kober mit dem Bau eines starren Luftschiffs.
Im Jahre 1894 erklärt eine von Kaiser Wilhelm II. berufene Sachverständigenkommission das Projekt für undurchführbar. Trotzdem erwirbt Zeppelin ein Deutsches Reichspatent auf einen „lenkbaren Luftzug“ und gründet 1898 die Gesellschaft zur Förderung der Luftschifffahrt AG mit 800.000 Mark Kapital, von dem über die Hälfte aus eigenem Vermögen stammt. In der Bodenseebucht von Manzell bei Friedrichshafen baut er unter Mitwirkung Kobers und Ludwig Dürrs das erste nach ihm benannte Luftschiff, das lenkbare Starrluftschiff LZ1. Seinen Jungfernflug absolviert es am 2. Juli 1900. Trotz der technischen Bewährung des Luftschiffs ist das öffentliche Interesse an einer Weiterfinanzierung gering. Die Aktiengesellschaft wird liquidiert, da das Kapital aufgebraucht ist. Bis 1908 baut Zeppelin drei weitere Luftschiffe, finanziert aus Eigenvermögen und den Erlösen einer Lotterie. Nach der Zerstörung von LZ 4 am 5. August 1908 in Echterdingen durch Sturm und Gasexplosion ermöglicht eine spontane Spendenaktion die Weiterarbeit in der neugegründeten Luftschiffahrt Zeppelin GmbH Friedrichshafen. Bis 1914 befördert die Deutsche Luftschiffahrts AG (Delag) dann mit sieben Luftschiffen auf 1.588 Fahrten ohne Unfälle insgesamt 34.028 Personen. Im Ersten Weltkrieg werden Luftschiffe in großer Zahl für militärische Zwecke eingesetzt. Erstmals wird London von deutschem Militär aus der Luft bombardiert. Dennoch bleibt die Effektivität der Luftschiffe weit hinter den Erwartungen des Militärs und Zeppelins zurück.
Erst nach seinem Tod überqueren Luftschiffe in der Zeppelin-Bauweise den Atlantik und umrunden die Erde. Nach der Brandexplosion von Lakehurst (USA) 1937 wird jedoch der Luftschiffbau für viele Jahrzehnte eingestellt.

Ferdinand Graf von Zeppelin