Karte 1763

Johann Joachim Quantz

geboren30.1.1697 in Oberscheden

gestorben12.7.1773 in Potsdam

Komponist

Johann Joachim Quantz wurde 1697 im Dorf Oberscheden bei Hannover als Sohn des dortigen Hufschmieds geboren. Nach dem Tod seiner Eltern ging er 1707 nach Merseburg, um bei seinem Onkel das Handwerk des Stadtpfeifers zu erlernen. Er beherrschte dann die meisten der damals gängigen Instrumente. Zu seinem beruflichen Traumziel wurde bald eine Anstellung in Dresden, der unter August dem Starken aufblühenden Residenz. 1716 erreichte er sein Ziel und wurde als Oboist in die Hofkapelle aufgenommen. Er begann sich für die damals noch wenig verbreitete Querflöte zu interessieren und erreichte bald unter der Anleitung eines berühmten Lehrers die Meisterschaft auf diesem Instrument. Später verbesserte der die Querflöte durch Zufügung einer zweiten Klappe. Er schrieb ein Buch über die Kunst des Flötenspiels, das viele Übersetzungen und Auflagen erlebte. Die Popularisierung der Flöte, die bis ins 19. Jahrhunderte ein absolutes Modeinstrument war, geht in hohem Maße auf Quantz zurück.

In der Komposition gehört Quantz zu den Urhebern des gemischten Stils, in dem sich italienische, französische und deutsche Elemente verbanden. Auf vielen Reisen versuchte er, die Musik seiner Zeit kennen zu lernen. Am meisten beeindruckte ihn Antonio Vivaldi, dessen Musik ihn nach Italien zog.

Dem starken Eindruck des Quantzschen Flötenspiels konnte auch der preußische Kronprinz Friedrich nicht widerstehen. Er erreichte bei seinem Vater, dem so knauserigen Soldatenkönig immerhin, dass Quantz ihm zweimal im Jahr Unterricht gab. Nach seiner Thronbesteigung kam der Musiker nach Potsdam und diente dem König als Musiker, Lehrer und Komponist. Er schrieb nicht weniger als zweihundert Flötenkonzerte für den König. Quantz starb, von Friedrich tief betrauert, im Jahr 1773.

Johann Joachim Quantz