Karte 1618

Abraham Kalau
"Abraham Calovius"

geboren16.4.1612 in Mohrungen

gestorben25.2.1686 in Wittenberg

Theologe

Calovius wurde am 16.4.1612 in Mohrungen (Ostpreußen) als Sohn eines Rentmeisters geboren. Nach dem Besuch des Thorner Gymnasiums, 1625 Studium in Königsberg und Rostock, wurde er mit finanzieller Unterstützung des Kurfürsten Georg Wilhelm promoviert. 1637 wurde er Adjunkt der Theologischen Fakultät an der Universität Königsberg, 1639 dort Professor. Hielt auch Vorlesungen über Mathematik, die 1652 mit dem Titel „Encyclopaedia mathematica“ in Lübeck gedruckt wurden. 1641 wurde er Visitator der Kirchen und Schulen im Samland, 1643 Rektor und Prediger am Trinitatisgymnasium in Danzig, 1650 erhielt er eine Professur in Wittenberg, wo er später auch zum Generalsuperintendenten ernannt wurde. Sein Hauptwerk „Scripta philosophica“ (Lübeck 1651) galt an fast allen lutherischen Universitäten Deutschlands als Standardwerk. Calovius war der bedeutendste Streittheologe der lutherischen Hochorthodoxie. Er stritt gegen die Katholiken, gegen Gruppierungen, die eine Aussöhnung der katholischen mit der protestantischen Kirche anstrebten und gegen die Reformierten, die eine Annäherung der Calvinisten an die Lutheraner betrieben. So war er auch ein erbitterter Gegner der Toleranzedikte des Großen Kurfürsten. Calovius, der als Mann von ungeheurer Arbeitskraft galt, verlor durch Tod fünf Gattinnen und 13 Kinder. Im Alter von 72 Jahren heiratete er schließlich noch die jugendliche Tochter seines Kollegen Andreas Quenstedt.