Karte 1922
Edward Grey Wilhelm II. Deutscher Kaiser Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich Erzherzogin Sophie von Österreich Franz Joseph I. von Österreich

August 1914    Mobilmachung: Dem Attentat von Sarajevo folgen hastige Beschlüsse des Kriegsrates im Berliner Schloss

Audio„Sopherl! Sopherl! Stirb nicht! Bleib am Leben für unsere Kinder!“

Dies ist der letzte Satz im Leben des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand, ehe er eine Viertelstunde nach seiner Frau, der Erzherzogin Sophie, an den Schüssen stirbt, die der Attentäter Gavrilo Princip kurz zuvor auf das im offenen Auto durch Sarajevo fahrende Paar abgegeben hatte. Franz Ferdinand war im Auftrag des österreichischen Kaisers Franz Josefs in der Unruheprovinz Provinz Bosnien-Herzegowina unterwegs.

Die Attentäter sind aus Belgrad gekommen. Belgrad ist die Hauptstadt des neuen Staates Serbien, (nachdem die Türkei in zwei Balkankriegen fast alle ihre europäischen Besitzungen verloren hatten), und hier hat es schon früh Wutausbrüche gegen die Annexion Bosnien-Herzegowinas durch Österreich-Ungarn gegeben.

Zu den dramatischen Ereignissen um die Schüsse in Sarajevo gehört der Kriegsrat, den Kaiser Wilhelm II. am 1. August vor der Kriegserklärung im Berliner Schloss abhält. Die unmittelbare Auslösung des Weltkriegs ist auch Folge des „Tohuwabohus“ im Schloss, wo man die Dechiffrierung eines Telegramms aus England vor wichtigen Entscheidungen nicht abwartet, obwohl sein wesentlicher Inhalt ist, dass Frankreich und England neutral bleiben wollen, wenn Deutschland Frankreich nicht angriffe. Die deutschen strategischen Planungen sehen aber nicht vor, dass irgend ein Ereignis den sofortigen Angriff auf Russlands Bündnispartner Frankreich stoppen könnte. Der britische Außenminister Sir Edward Grey als Absender des Telegramms soll die Antwort bekommen, sein Schreiben sei leider zu spät eingetroffen.

Die Mobilmachung am 1. August 1914Das Volk geht am 1. August nach der Mobilmachung in Berlin auf die Straße und ruft vor dem Schloss: „Wir wollen den Kaiser sehen!“ Die Presse berichtet von „unbeschreiblichem Jubel“. Die „Urkatastrophe dieses Jahrhunderts“, wie George F. Kennan den Ersten Weltkrieg bezeichnete, beginnt mit einer Kettenreaktion, deren Auswirkungen bis 1945 reichen und die rund 70 Millionen Menschenleben kosten werden. Das Deutsche Kaiserreich versichert mit einer Art „Blankoscheck“ Österreich-Ungarn seiner uneingeschränkte Bündnistreue. Der Kriegserklärung Wiens an Serbien folgt die Generalmobilmachung in Serbien, dass mit Russland verbündet ist.

Wilhelm II. spricht zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs
Am 1. August schließlich erklärt Deutschland gleichzeitig mit seiner Generalmobilmachung Russland den Krieg. Mit der deutschen Kriegserklärung an Frankreich am 3. August rücken deutsche Truppen in Belgien ein, woraufhin einen Tag später Großbritannien Deutschland den Krieg erklärt.

Das Attentat auf den Österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand

Die Berliner lesen die Nachricht vom Ausbruch des Krieges

Come and be saved

Abmarsch des Landsturms